Aktuelle Nachrichten

Schlagzeilen

Papst mahnt Frieden an: "Möge das Dröhnen der Waffen verstummen"

Papst Leo XIV.
Papst Leo XIV. (© AFP)

Für Leo XIV. ist es das erste Weihnachten als Papst. In seiner Ansprache erinnerte er an die Opfer der Kriege weltweit. Auch ließ er eine Tradition wiederaufleben: Weihnachtsgrüße in mehreren Sprachen - darunter Deutsch.

An seiner ersten Weihnachtsansprache als Papst hat Leo XIV. an die Menschen erinnert, die unter den Folgen von Kriegen leiden. Unter anderem hob er den Nahen Osten hervor, den er kürzlich bereist hatte: "Ich habe ihre Ängste vernommen und kenne gut ihr Gefühl der Ohnmacht angesichts der Machtverhältnisse, unter denen sie leiden", sagte das katholische Kirchenoberhaupt auf der Mittelloggia des Petersdoms in Rom. Von Jesus erbitte er "Gerechtigkeit, Frieden und Stabilität für den Libanon, für Palästina, Israel und Syrien".

Er äußerte die Hoffnung auf einen aufrichtigen Dialog zwischen Russland und der angegriffenen Ukraine für ein Ende des Krieges. "Möge das Dröhnen der Waffen verstummen und mögen die beteiligten Parteien, unterstützt durch das Engagement der internationalen Gemeinschaft, den Mut finden, einen ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zu führen", sagte er vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz.

Papst denkt an vergessenen Kriege

Der Pontifex erinnerte auch an alle Opfer, der "in Vergessenheit geratenen" Kriege und an "alle, die unter Ungerechtigkeit, politischer Instabilität, religiöser Verfolgung und Terrorismus" litten. Er denke dabei besonders an die Menschen im Sudan, Südsudan, in Mali, Burkina Faso und der Demokratischen Republik Kongo. Auch die Gewalt in Haiti sprach er an.

Im Anschluss an seine Ansprache spendete er den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis). Dieser Segen ist eines der bekanntesten Rituale der katholischen Kirche. Er wird zu Weihnachten und zu Ostern gespendet. Es ist das zweite Mal, dass Leo XIV. den Segen "Urbi et orbi" erteilt: Zum ersten Mal tat er dies nach seiner Wahl dieses Jahr im Mai.

Weihnachtsgrüße in mehreren Sprachen

Außerdem richtete der Papst in seiner Ansprache Weihnachtsgrüße in zehn Sprachen an die Gläubigen: Italienisch, Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch, Polnisch, Arabisch, Chinesisch und Latein. Auf Deutsch sagte er: "Frohe Weihnachten! Der Friede Christi herrsche in euren Herzen und in euren Familien."

Damit lässt Leo XIV. eine Tradition wiederaufleben, die Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) pflegten: Sie verlasen die Grüße teils in mehr als 60 Sprachen. Franziskus (2013-2025) verzichtete auf diesen Brauch.

Großer Andrang in Rom

Zuvor hatte der Papst seine erste Weihnachtsmesse im Petersdom in Rom gehalten. Dort sprach er auch konkret das Leid der Menschen im Gazastreifen an: "Dabei kommen uns unweigerlich die Zelte in Gaza in den Sinn, die seit Wochen dem Regen, dem Wind und der Kälte ausgesetzt sind."

Am Heiligabend hatte der Papst bereits vor etwa 6.000 Gläubigen im Petersdom seine erste Christmette gefeiert. Dort hielt er eine sehr religiöse Predigt, ohne direkt auf aktuelle Themen einzugehen. Bereits am Vortag hatte er sich deutlich zum Ukraine-Krieg und anderen Konflikten geäußert und eine 24-stündige weltweite Waffenruhe erbeten.

Weihnachtsfeiern im Westjordanland: "Das Licht von Bethlehem ist das Licht der Welt"

Pierbattista Pizzaballa
Pierbattista Pizzaballa (© dpa)

In den vergangenen zwei Jahren waren die Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem stark eingeschränkt, in diesem Jahr kamen wieder Tausende in die Stadt und jubelten Kardinal Pizzaballa zu. Dieser rief zu einem "Weihnachten voller Licht" auf.

Trommeln, Weihnachtslieder und Dudelsäcke unter strahlend blauem Himmel: Erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges sind in Bethlehem im Westjordanland wieder Menschen aus aller Welt zu offiziellen Weihnachtsfeierlichkeiten zusammengekommen.

Christen wie Muslime strömten durch die Altstadtgassen. Auf dem Manger-Platz vor der Geburtskirche versammelten sich zahlreiche Menschen. Viele nahmen an einer Parade durch die enge Sternstraße teil, mehr als 4.000 Pfadfinder spielten mit Dudelsäcken, Trommeln und Blasinstrumenten Weihnachtslieder.

Erstmals seit zwei Jahren wieder festliche Dekoration

Die Behörden der Stadt hatten in den vergangenen zwei Jahren wegen des Krieges im Gazastreifen auf die festliche Dekoration in Bethlehem verzichtet. Doch zum diesjährigen Weihnachten funkelte neben der Geburtskirche wieder ein hoch aufragender Weihnachtsbaum, der mit roten und goldenen Kugeln geschmückt war. Der Sakralbau aus dem vierten Jahrhundert wurde auf einer Grotte erbaut, in der nach christlichem Glauben Jesus vor mehr als 2.000 Jahren geboren wurde.

"Heute ist ein Tag voller Freude, denn wegen des Krieges konnten wir bisher nicht feiern", sagte der 17-jährige Pfadfinder Milagros Anstas der Nachrichtenagentur AFP. Für die 18-jährige Pfadfinderin Katiab Amaya sind die wiederaufgenommenen Feierlichkeiten ein wichtiges Symbol: "Es gibt uns Hoffnung, dass es hier immer noch Christen gibt, die feiern, und dass wir die Traditionen weiterhin pflegen."

Pizzaballa überbringt Grüße aus dem Gazastreifen

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der im Autokonvoi von der Jerusalemer Altstadt aus über den israelischen Checkpoint in die knapp zehn Kilometer entfernte Stadt gefahren war, legte die letzte Etappe wie in Vorjahren zu Fuß zurück. Nach zahlreichen Begegnungen sagte er, er spüre eine "Festfreude" und rief zu einem "Weihnachten voller Licht" auf.

Pizzaballa, der ranghöchste katholische Geistliche im Heiligen Land, sagte, er bringe Grüße von der winzigen christlichen Gemeinde des Gazastreifens mit, wo er am Sonntag eine vorweihnachtliche Messe gefeiert hatte. "Wir alle zusammen, wir entscheiden, das Licht zu sein, und das Licht von Bethlehem ist das Licht der Welt", sagte er.

"Leid in Gaza allgegenwärtig"

In der Mitternachtsmesse rief Pizzabella zu Hoffnung und Wiederaufbau auf. "Offenkundig ist das Leid in Gaza trotz des Endes des Krieges weiterhin allgegenwärtig", sagte Pizzaballa in der Katharinenkirche direkt neben der Geburtskirche. "Familien leben in den Trümmern, und die Zukunft wirkt fragil und ungewiss."

Nach mehr als zwei Jahren Krieg seien die Wunden tief. "Und doch hallt auch hier die Weihnachtsbotschaft wider", sagte der Kardinal. "Als ich ihnen begegnete, war ich beeindruckt von ihrer Stärke und ihrem Willen zu einem Neuanfang, von ihrer Fähigkeit, wieder Freude zu empfinden, und von ihrer Entschlossenheit, zerstörte Leben von Grund auf neu aufzubauen."

Bereits am Morgen hatte Pizzaballa in einer Videobotschaft gesagt, Weihnachten solle in diesem Jahr im Heiligen Land so normal wie möglich gefeiert werden. Die Probleme seien nach wie vor bekannt. Es sei aber wichtig, eine Pause von all dem Leid zu haben und Weihnachten zu genießen. Auch das nächste Jahr würde Herausforderungen bringen.

Palästinensischer Vize-Präsident zunächst an Besuch gehindert

Am Gottesdienst in Bethlehem nahm auch der palästinensische Vize-Präsident Hussein al-Scheich teil - in Vertretung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Nach Informationen der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wurde er allerdings zunächst an einem Besuch in Bethlehem gehindert. Demnach konnte der Konvoi des Politikers nicht in die Stadt fahren. Erst eine Intervention der USA brachte Israel laut der katholischen Nachrichtenagentur KNA dazu, al-Scheich doch nach Bethlehem reisen zu lassen. Eine israelische Reaktion zu den Vorgängen lag zunächst nicht vor.

Trotz der im Oktober in Kraft getretenen Waffenruhe im Gaza-Krieg sind die Spannungen auch im Westjordanland noch hoch. Israel hatte das Westjordanland im Nahost-Krieg 1967 eingenommen. Die international anerkannte Palästinensische Autonomiebehörde verwaltet Teile des Westjordanlands, darunter Bethlehem.

Folgen von Gaza-Krieg in Bethlehem sehr bemerkbar

Die Auswirkungen des Gaza-Kriegs machen sich auch in Bethlehem stark bemerkbar. Hier sind örtlichen Behörden zufolge rund 80 Prozent der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung auf den Tourismus angewiesen. Diejenigen, die sich im Laufe des Tages in der Stadt versammelten, waren hauptsächlich Einwohnerinnen und Einwohner, nur wenige von außerhalb waren anwesend.

Während des Krieges stieg die Arbeitslosenrate in Bethlehem von 14 auf 65 Prozent, wie Bürgermeister Maher Nicola Canawati diesen Monat mitteilte. Die Weihnachtsfeiern in Bethlehem enden am 19. Januar mit den Feiern der orthodoxen Armenier.

Mehr als eine Million Dokumente: US-Behörden melden "Entdeckung" neuer Epstein-Unterlagen

Das Wappen des US-Justizministeriums
Das Wappen des US-Justizministeriums (© REUTERS)

Im Epstein-Skandal sind offenbar mehr als eine Million neue Dokumente aufgetaucht. Das US-Justizministerium spricht von einer "Entdeckung". Inhalt und Herkunft der neuen Unterlagen sind bislang unklar.

Dem US-Justizministerium sind nach eigenen Angaben mehr als eine Million Dokumente, die "möglicherweise mit dem Epstein-Fall zusammenhängen", überstellt worden. Die Bundespolizei FBI und die Staatsanwaltschaft in New York (Southern District) hätten die Dokumente "entdeckt" und das Ministerium darüber informiert. Nun werde deren Freigabe gemäß gesetzlicher und gerichtlicher Vorgaben geprüft, hieß es vom Ministerium auf der Plattform X.

Die Behörden würden die Dokumente "so schnell wie möglich" veröffentlichen. Zugleich kündigte das Ministerium an, aufgrund der Menge an Material werde dieser per Gesetz angeordnete Schritt noch einige Wochen dauern. Es blieb unklar, wie es plötzlich dazu kam, dass so viele neue Dokumente auftauchten. Aus dem Post geht auch nicht hervor, wann genau das Ministerium darüber informiert worden war.

Schumer wirft Trump Vertuschung vor

Eigentlich hätten die Dokumente zu den Epstein-Ermittlungen gemäß dem Epstein-Akten-Transparenz-Gesetz (Epstein Files Transparency Act, Efta) bis zum vergangenen Freitag der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen - bisher ist nur ein Teil einsehbar. Stellenweise sind die Akten zudem geschwärzt. Das Gesetz war im November fast einstimmig vom Kongress verabschiedet und von US-Präsident Donald Trump, der sich lange gegen die Freigabe der Dokumente gesträubt hatte, unterzeichnet worden.

Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, warf Trump wegen der neu aufgetauchten Dokumente Vertuschung vor. Die Amerikaner verdienten eine Antwort auf die Frage, was verborgen werde und warum, schrieb der Oppositionspolitiker auf X.

Epstein starb vor Prozess im Gefängnis

Um den Epstein-Fall ranken sich viele Spekulationen, weshalb sich in den vergangenen Jahren immer mehr Druck hin zu einer Veröffentlichung der Ermittlungsakten aufgebaut hatte. Jahrelang hatte der Multimillionär Epstein aus New York einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Über mehrere Jahre hinweg soll er Minderjährige etwa in New York und Florida auch selbst missbraucht haben. 2019 starb Epstein mit 66 Jahren im Gefängnis, bevor es zu einer möglichen weiteren Verurteilung hätte kommen können.

Der Finanzier hatte beste Kontakte in die High Society, was zahlreiche Spekulationen über die Tragweite des Skandals mit sich brachte. Immer wieder kam die Frage auf, welche prominenten Persönlichkeiten in Epsteins Machenschaften verwickelt gewesen sein könnten.

Trump spielt Verwicklung herunter

So gehörte zu den zuletzt neu veröffentlichten Akten ein mutmaßlicher Brief Epsteins, in dem dieser Trump nachsagt, er "begrapsche" gerne "junge, attraktive Mädchen". Das US-Justizministerium nannte das Schreiben "gefälscht" und warnte vor "unwahren" Behauptungen über den Präsidenten.

Trump selbst hatte seine Verwicklung in die Epstein-Affäre kürzlich erneut heruntergespielt. "Alle waren mit diesem Mann befreundet", sagte er zu Reportern. Nach Trumps eigener Darstellung hatte er sich mit Epstein überworfen, als dieser junge Frauen aus seinem Club Mar-a-Lago in Florida abwarb.

US-Bundesstaat Kalifornien: Überschwemmungen und Tote durch Wintersturm

Menschen sitzen bei Hochwasser auf dem Dach eines Hauses.
Menschen sitzen bei Hochwasser auf dem Dach eines Hauses. (© Timothy and the Machine Music via Facebook/via REUTERS)

Heftige Unwetter haben den meist sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien getroffen. Es kam zu Überschwemmungen und Schlammlawinen. Mindestens zwei Menschen starben. Für Los Angeles und San Diego wurde der Notstand ausgerufen.

Schwere Unwetter haben im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien zu Überschwemmungen geführt. Dabei gab es auch Todesopfer. Mindestens zwei Menschen kamen durch umstürzende Bäume oder Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit dem Wintersturm ums Leben, wie US-Medien berichteten. Auf Bildern waren überflutete Straßen, weggeschwemmte Autos und Schlammlawinen zu sehen.

Mehr als 125.000 Haushalte waren nach Angaben der Seite poweroutage.us ohne Strom. In mehreren Bezirken galten Evakuierungsanordnungen. Betroffen sind auch Gebiete rund um Los Angeles, die Anfang des Jahres von verheerenden Feuern erfasst worden waren. Grund für den heftigen Regen in dem sonst sonnenverwöhnten Bundesstaat ist ein Wetterphänomen mit dem Namen "atmosphärischer Fluss" - ein Band mit feuchtigkeitsgesättigter Luft.

Notstand in Los Angeles und San Diego ausgerufen

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom rief für mehrere Gebiete im Süden des Bundesstaats den Notstand aus, darunter in den Millionenstädten Los Angeles und San Diego. Auch die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, erklärte in der Westküstenmetropole den lokalen Notstand, um zusätzliche Mittel für Einsatzkräfte freizugeben: "von schnellen Wasserrettungen über die Beseitigung umgestürzter Bäume bis hin zur Koordination sicherer Evakuierungen".

Der US-Wetterdienst warnt für heute und morgen vor weiteren starken Regenfällen und Schnee in den Bergen. Sturzfluten seien möglich, zahlreiche Bäche könnten über die Ufer treten und in abgebrannten Gebieten für Erdrutsche und Schlammlawinen sorgen. Er hatte zuvor zudem vor Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde gewarnt.

Zu Beginn des Jahres hatten schwere Großbrände in und um Los Angeles mehr als 16.000 Gebäude zerstört. Die Feuerwehr war damals wochenlang im Großeinsatz, um die Brände einzudämmen. Mindestens 31 Menschen kamen dabei ums Leben.

Präsidentschaftswahl in Honduras: Trump-naher Kandidat Asfura zum Wahlsieger erklärt

Nasry Asfura
Nasry Asfura (© Orlando SIERRA / AFP)

Die Auszählung zog sich über Wochen hin, jetzt steht Asfura als Sieger der Präsidentenwahl in Honduras fest. Er ist der Wunschkandidat von US-Präsident Trump, der dem Land mit dem Entzug von Finanzhilfen gedroht hatte.

Mehr als drei Wochen nach der Präsidentschaftswahl in Honduras hat die Wahlbehörde den von US-Präsident Donald Trump unterstützten Kandidaten Nasry Asfura zum Sieger erklärt. US-Außenminister Marco Rubio gratulierte dem rechtsgerichteten Unternehmer.

Der Wahlbehörde zufolge erzielte Asfura 40,1 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der ebenfalls rechtsgerichtete TV-Moderator Salvador Nasralla kam auf 39,53 Prozent und die Kandidatin der linken Regierungspartei Libre, Rixi Moncada, auf 19,19 Prozent.

Knappe Entscheidung im Wahlrat

Die Entscheidung wurde jedoch nur von zwei der drei Wahlratsmitglieder gebilligt, was den ‌Streit um das knappe Ergebnis weiter anheizt. Der Präsident des Kongresses, Luis Redondo von der Regierungspartei Libre, wies die Erklärung der Wahlbehörde als Wahlputsch zurück. Am 30. November war gewählt worden. Nach der Wahl griff Trump die Wahlbehörde an, nachdem diese zunächst von einem "technischen Gleichstand" gesprochen hatte.

Trump hatte sich massiv in den Wahlkampf eingemischt. Er bezeichnete Asfura als den einzig wahren Freund der Freiheit ‍in Honduras und ​drohte, Finanzhilfen zu streichen. Zudem begnadigte Trump den Ex-Präsidenten Juan Orlando Hernandez, der wegen Drogenhandels und Waffenbesitzes in den USA eine 45-jährige Haftstrafe verbüßte.

Entwurf in 20 Punkten: Selenskyj stellt Details des Ukraine-Plans vor

Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj (© AFP)

Sicherheitsgarantien, Armeestärke und EU-Mitgliedschaft: Laut Präsident Selenskyj sind sich die Ukraine und USA bei Teilen eines Friedensplans einig. Es gebe aber auch noch offene Fragen. Und: Eine Antwort Moskaus fehlt bisher.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach der jüngsten Gesprächsrunde in den USA erstmals detaillierter über den Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs geäußert. Demnach hätten sich die Ukraine und die USA auf zentrale Punkte geeinigt. Der Entwurf des 20-Punkte-Plans werde derzeit von Moskau geprüft. "Wir werden eine russische Reaktion erhalten, nachdem die Amerikaner mit ihnen gesprochen haben", sagte Selenskyj vor Journalisten.

Laut dem Entwurf sind etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Vorbild von Artikel 5 der NATO - das ist die Beistandsklausel - und eine Stärke der ukrainischen Armee von 800.000 Soldaten vorgesehen, wie Selenskyj mitteilte. Im Dokument wird die Souveränität des Landes betont und es wird festgehalten, dass Russland eine Nichtangriffspolitik gegenüber Europa und der Ukraine gesetzlich formalisieren soll. Zudem sieht der Plan ein Einfrieren der Kampfhandlungen an den aktuellen Frontlinien vor. "Die Truppenaufstellung zum Zeitpunkt dieser Vereinbarung wird de facto als Kontaktlinie anerkannt", erklärte Selenskyj.

Arbeitsgruppe soll Einzelheiten klären

Der Ukraine wird im 20-Punkte-Plan demnach eine EU-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt, im Land sollen so schnell wie möglich nach der Unterzeichnung des Abkommens Präsidentschaftswahlen abgehalten. Außerdem sollen diverse Fonds für den Wiederaufbau der Ukraine eingerichtet werden.

Zudem ebne der Plan den Weg für die Schaffung entmilitarisierter Zonen in bestimmten umkämpften Gebieten. Nach dem Einfrieren der Kampfhandlungen entlang der aktuellen Frontlinie soll die Einhaltung des Friedensplans von internationalen Truppen überwacht werden. "Eine Arbeitsgruppe wird zusammentreten, um die zur Beendigung des Konflikts erforderliche Umverteilung der Streitkräfte zu bestimmen und die Parameter für mögliche künftige Sonderwirtschafszonen festzulegen", führte der ukrainische Präsident aus.

Es sei laut Selenskyj gelungen, die russische Forderung nach einem gesetzlich verankerten Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt zu streichen. Es ist die Entscheidung der NATO-Mitgliedstaaten, ob sie die Ukraine aufnehmen wollen oder nicht", erklärte er. Die Entscheidung der Ukraine sei jedoch gefallen: "Wir haben uns von den vorgeschlagenen Änderungen der ukrainischen Verfassung distanziert, die der Ukraine den Beitritt zur NATO verboten hätten."

Selenskyj fordert Treffen mit Trump

Selenskyj sprach von einem Entwurf für ein Rahmendokument und wiederholte seine Äußerungen vom Vortag, nach denen es weiter Klärungs- und Gesprächsbedarf gebe. Ungeklärt ist etwa weiter die Frage der von Russland für einen Waffenstillstand geforderten Gebietsabtretungen - vor allem im Gebiet Donezk, das die Ukraine noch zu einem Teil kontrolliert.

Um noch einmal über die heikelsten Punkte des Plans zu beraten, forderte Selenskyj ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Strittige Punkte wie etwa die territorialen Fragen müssten auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs erörtert werden.

Kreml will Antwort formulieren

Die USA hatten vor gut drei Wochen einen Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vorgelegt, der in seiner ursprünglichen Fassung als sehr Moskau-freundlich galt. Auf Drängen der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten wurde der Plan in zentralen Punkten überarbeitet. Erst am Wochenende hatten Vertreter der USA und der Ukraine im US-Bundesstaat Florida erneut über ein Ende des russischen Angriffskriegs beraten.

Die russische Regierung kündigte an, ihre Positionen zu den US-Vorschlägen zu formulieren. Präsident Wladimir Putin sei von seinem Gesandten Kirill Dmitrijew über dessen Reise in die USA unterrichtet worden, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit. Eine Reaktion auf die Vorschläge lehnte Peskow jedoch ab. Der Kreml werde in solchen Fragen nicht über die Medien kommunizieren.

Große Supermarktketten: Grüne fordern Pflicht-App für Preisvergleich

Eine Frau steht vor einem Regal mit Marmeladen und Aufstrich im Supermarkt.
Eine Frau steht vor einem Regal mit Marmeladen und Aufstrich im Supermarkt. (© dpa)

Welcher Supermarkt bietet die günstigsten Preise für Lebensmittel? Die Grünen schlagen verpflichtende Apps für große Einzelhandelsketten vor. Dort sollen alle Preise in Echtzeit abrufbar sein.

Bei der Suche nach den günstigsten Preisen für Lebensmittel in Supermärkten soll nach Willen der Grünen in Zukunft eine App helfen. Die Partei fordert, größere Supermarkt-Ketten zu verpflichten, entsprechende Informationen für eine solche App zur Verfügung zu stellen.

"Die Märkte müssten die Preise melden und Änderungen in Echtzeit dort abbilden", sagte Katharina Dröge, Chefin der Grünen-Fraktion im Bundestag, im Gespräch im der Nachrichtenagentur dpa.

Apps dieser Art gibt es bereits. Da sie aber bisher keine Pflicht für Supermärkte sind, ist nicht garantiert, dass alle Informationen zu allen Preisen vorhanden sind. Dröge zufolge erhoffen sich die Grünen durch eine verpflichtende App auch, zu hohen Preissteigerungen teils entgegenzuwirken. Denn in Krisenzeiten schlügen die Supermärkte auf die höheren Preise in der Regel noch etwas drauf, warnte die Fraktionschefin. Für kleinere Märkte solle die Teilnahme an einer solchen Vergleichs-App freiwillig sein.

Neben Preisen auch Infos zur Verpackungsgröße

Mithilfe der von den Grünen vorgeschlagenen App sollte laut Dröge neben Preisen auch auf veränderte Packungsgrößen hingewiesen werden. "Da könnte zum Beispiel ein Aufkleber drauf, auf dem steht, wann die Packung in welchem Umfang verkleinert wurde. Märkte machen das immer wieder: Sie verkleinern die Packung, der Preis bleibt gleich, und Verbraucher merken das nicht sofort", so Dröge.

Regionales

Baden-Württemberg: Welche Weihnachtsmärkte haben nach Heiligabend noch geöffnet?

Besucher laufen über den Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Der schließt am 23. Dezember. Andere Weihnachtsmärkte in BW haben aber noch länger offen.
Besucher laufen über den Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Der schließt am 23. Dezember. Andere Weihnachtsmärkte in BW haben aber noch länger offen. (© dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Traurig, weil die Weihnachtsmärkte schließen? Für Liebhaber gibt es eine gute Nachricht: In manchen Orten in BW bleiben die Märkte auch nach Weihnachten noch offen.

Weihnachtsmarkt-Fans in Baden-Württemberg müssen selbst nach den Feiertagen nicht komplett auf die Märkte verzichten. So kann man etwa auf dem Christkindelsmarkt in Baden-Baden bis zum 6. Januar 2026 zwischen den Buden vor dem Kurhaus Glühwein und Punsch genießen. Am 24. Dezember war der Markt für vier Stunden geöffnet, genauso wieder am 31. Dezember.

Weihnachtsmärkte nach Weihnachten

Andere Märkte im Land schließen erst kurz vor Silvester: Der Ettlinger Sternlesmarkt (Kreis Karlsruhe) und die Göppinger Waldweihnacht haben noch bis zum 28. Dezember offen. In Ulm haben die Söflinger Glühweinhütte und das Winterwunder Ulm-Söflingen bis zum 29. Dezember geöffnet.

Die Buden des Todtmooser Winterdorfs (Kreis Waldshut) öffnen vom 27. bis zum 29. Dezember. Der Wintermarkt Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) öffnet vom 28. bis zum 30. Dezember Der Weihnachtsmarkt in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) ist noch bis zum 30. Dezember geöffnet, wurde aber am 24. Dezember und über die Weihnachtsfeiertage geschlossen.

Kleiner Teil vieler Weihnachtsmärkte bleibt bestehen

In einigen Städten bleibt noch ein kleinerer Teil der Weihnachtsmärkte bestehen: In Heidelberg bleibt etwa das Winterwäldchen auf dem Kornmarkt bis zum 1. Januar geöffnet. Die Eisbahn auf dem Karlsplatz ist sogar bis zum 11. Januar geöffnet. Beide waren allerdings am 24. Dezember geschlossen. In Reutlingen bleiben einige Buden am Bürgerpark bei der Stadthalle bis zum 6. Januar bestehen - sie sind aber an den beiden Weihnachtsfeiertagen sowie am 31. Dezember und an Neujahr zu.

Bis zum 6. Januar sind auch die Winterwelt mit Eisbahn am Enzufer in Pforzheim und der Winterzauber mit Eisbahn in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) geöffnet. Den kulinarischen Wintermarkt in Haslach (Ortenaukreis) kann man ebenfalls bis zum 6. Januar besuchen.

Lichterwelten im neuen Jahr

Es gibt aber nicht nur Weihnachtsmärkte im Land - im Januar haben auch noch einige Weihnachtswelten geöffnet. Hier gibt es weihnachtliche Lichtinstallationen und Kulissen zu bewundern. Der Christmas Garden auf der Insel Mainau im Bodensee hat zum Beispiel bis zum 5. Januar geöffnet. Der Christmas Garden in der Wilhelma in Stuttgart hat sogar bis zum 11. Januar geöffnet.

Bis zum 25. Januar kann man noch das Winterleuchten in Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) besuchen. Der Winterzauber im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) dauert bis zum 18. Januar, im Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn (Kreis Heilbronn) hat der WinterWunderWald bis zum 1. Februar geöffnet.

Berlin: Züge und Anlagen in Berlin bundesweit am häufigsten mit Graffiti beschmiert

Symbolbild: Bahnmitarbeiter beseitigen in einer Werkstatt der Deutschen Bahn (DB) ein Graffiti. (Quelle: dpa/Dedert)
Symbolbild: Bahnmitarbeiter beseitigen in einer Werkstatt der Deutschen Bahn (DB) ein Graffiti. (Quelle: dpa/Dedert) (© dpa/Dedert)

Züge und Anlagen von Bahnunternehmen in Berlin sind bundesweit am häufigsten von Schmierereien betroffen gewesen.

Laut Zahlen der Bundespolizei gab es von Januar bis Oktober in der Hauptstadt 1.983 solcher Delikte, etwa durch Sprayer angebrachte Graffiti. Damit führt Berlin wie in den Vorjahren die Statistik an. In diesem Jahr habe es sogar etwa 100 Fälle mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gegeben.

Als weitere Schwerpunkt-Städte listete die Bundespolizei für das laufende Jahr bis Oktober München mit 872 Delikten, Hamburg (515), Nürnberg (244), Dresden (241), Leipzig (200) und Köln (194) auf. Deutlich weniger Fälle sind demnach in Frankfurt/Main (162) im Vergleich zum Vorjahr bekanntgeworden.

Bundesweit steigen Zahlen - zweistelliger Millionenschaden

Die Statistik bezieht sich auf alle Bahnunternehmen. Bei den Daten ist zu beachten, dass in Großstädten die Zahl der Bahnhöfe und Züge größer ist als in kleineren und die damit die Wahrscheinlichkeit von solchen Delikten höher ist.

Bundesweit stieg die Zahl solcher Sachbeschädigungen erneut im Vergleich zu den Vorjahren. Laut Bundespolizei wurden bis Oktober in allen Bundesländern 17.829 Delikte gemeldet - 2024 waren es in dem Zeitraum rund 1.200 weniger. Die Statistik erfasst laut Bundespolizei nicht ausschließlich Graffiti, sondern alle Fälle, bei denen das "Erscheinungsbild" unerlaubt verändert wurde. Am häufigsten waren laut der Statistik Bahnhöfe betroffen.

Die Deutsche Bahn (DB) spricht von jährlich etwa zwölf Millionen Euro Schaden durch Graffiti an ihren Zügen und auf Anlagen.

Täter bleiben unerkannt

Die Zahl der Tatverdächtigen im laufenden Jahr gab die Polizei mit 18.812 an. Die allermeisten (17.811) seien unerkannt geblieben. Laut Deutscher Bahn stellen eigene Sicherheitskräfte des Unternehmens jährlich mehr als 2.700 Täter und Täterinnen auf frischer Tat. Ein Viertel davon seien Sprayer, die dann vor Ort der Bundespolizei übergeben würden.

Laut Bahn werden Sprayer strafrechtlich verfolgt. Der Schaden müsse in voller Höhe ersetzt werden. "Von Kindern ab dem siebten Lebensjahr kann man noch bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung Schadenersatz fordern", schreibt die Bahn.

Zugleich begeben sich Sprayer in Lebensgefahr. Sie riskieren den Angaben zufolge zum Beispiel, unter fahrende Züge zu geraten. In Berlin etwa drohe zudem die Gefahr eines Stromschlags durch S-Bahn-Stromschienen neben dem Gleis. "Mehrmals im Jahr verunglücken Sprayer bei solchen Unfällen - oft mit tödlichem Ausgang."

Brandenburg: Mutmaßliche Benzin-Diebe brechen in Agrarbetrieb in Ziesar ein

Symbolbild: Ein Polizist steht bei einem Einsatz vor mehreren Polizeifahrzeugen auf der Straße. (Quelle: dpa/Feil)
Symbolbild: Ein Polizist steht bei einem Einsatz vor mehreren Polizeifahrzeugen auf der Straße. (Quelle: dpa/Feil) (© dpa/Feil)

Zwei Männer sind Heiligabend in einen Agrarbetrieb in Ziesar (Potsdam-Mittelmark) eingebrochen.

Die beiden Verdächtigen wurden im Laufe der Nacht gefasst. Das teilte die Polizeidirektion West Antenne Brandenburg vom rbb am Donnerstag auf Nachfrage mit.

Hubschrauber im Einsatz

Demnach wurde die Polizei gegen 23 Uhr alarmiert. Mehrere Streifenwagen und ein Hubschrauber der Bundespolizei waren im Einsatz, um nach den Tätern zu fahnden. Ein Verdächtiger sei nach knapp zwei Stunden in Ziesar gefasst worden, der zweite einige Zeit später.

Den Angaben zufolge wollten die Männer offenbar Kraftstoff aus Fahrzeugen stehlen.

Bremen: Neustart für Lebensmittel-Tafel in Bremerhaven

Eine Mitarbeiterin der Bremerhavener Tafel bereitet in Bremerhaven Obst und Gemüse zur Verteilung vor(Archivbild)
Eine Mitarbeiterin der Bremerhavener Tafel bereitet in Bremerhaven Obst und Gemüse zur Verteilung vor(Archivbild) (© DPA | Carmen Jaspersen)

Ab Anfang Januar macht die Tafel weiter. Ehrenamtliche haben sich dafür zusammengetan. Jede Woche versorgt die Tafel bis zu 1.000 Bedürftige mit Lebensmitteln.

Bereits ab dem 5. Januar könnten alle bereits im Vorjahr registrierten Kunden wieder in die Surfeldstraße kommen, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen, sagte die Vorsitzende des neu gegründeten Vereins "Tafel Bremerhaven", Jana Petersen, am Mittwoch.

Die Ausgabestelle sei dann von Montag bis Freitag zwischen 13 Uhr und 15 Uhr geöffnet. Ein so schneller Neustart sei nur möglich gewesen, weil sich die bisherige Trägerschaft bereit erklärt habe, sowohl das Gebäude als auch den Fuhrpark übergangsweise zur Verfügung zu stellen. Es hätten sich zudem bereits ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, darunter auch von der "alten Tafel", gemeldet, sagte Petersen. Innerhalb der kommenden sechs Monate müsse allerdings für das Gebäude ein Ersatz gefunden werden.

Neustart verhindert Schließung

Mit dem Neustart wird eine Schließung der Tafel verhindert. Die vorherigen Träger hatten ihn im Sommer für Ende des Jahres angekündigt. Zuvor war die Tafel von der Volkshilfe getragen worden, zu der sich Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und der Paritätische Wohlfahrtsverband zusammengeschlossen haben. Sie hatten die Schließung mit Kürzungen von Bundesmitteln für Hilfskräfte, neuen Hygienevorschriften und steigenden Kosten für Strom, Miete und Müllentsorgung begründet.

Der neue Trägerverein hat Petersen zufolge inzwischen den Stamm von rund 80 regelmäßigen Spendern informiert, dass auch wieder überschüssige Lebensmitteln entgegengenommen würden. Auch die sechs Nebenstellen der Tafel würden bis Mitte Januar ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die bisherigen Ausweise zum Bezug der Lebensmittel blieben gültig, nach und nach sollten zudem neue Ausweise ausgegeben werden. Die Tafel sei auch weiterhin dringend auf Spenden angewiesen.

Hessen: Kirchen mahnen zu Solidarität und Hoffnung an Weihnachten

Bischof Michael Gerber predigte an Heiligabend im Fuldaer Dom
Bischof Michael Gerber predigte an Heiligabend im Fuldaer Dom (© Bistum Fulda / Dr. Arnulf Müller)

In ihren Predigten zu Weihnachten haben die Kirchen in Hessen zu Solidarität, Empathie und Frieden aufgerufen. Während der Limburger Bischof Bätzing vor Nationalismus warnte, erinnerten evangelische und katholische Kirchenvertreter daran, dass die Weihnachtsbotschaft gerade in Krisenzeiten Hoffnung und Orientierung geben kann.

Gegen Nationalismus und Abschottung hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof Georg Bätzing in seiner Weihnachtspredigt gewandt. Statt egoistischen Denkens mit der Parole "Wir zuerst!" brauche es mehr Solidarität und gemeinsame Verantwortungsübernahme, sagte Bätzing laut Redemanuskript am ersten Weihnachtsfeiertag im Limburger Dom.

Bätzing verwies auf Umwelt- und Klimaschutz, auf die Debatten über einen zukunftsfesten Sozialstaat und die Sicherung der Demokratie. "Glauben wir ernsthaft, wir könnten Demokratie und Zusammenhalt hierzulande stärken, ohne unseren Sozialstaat zukunftsfähig zu machen, der darauf basiert, dass die Generationen füreinander einstehen?", fragte der Bischof.

Unverzichtbar sei, dass die Gesunden für die Kranken, die Starken für die Schwachen einstehen und so die Verpflichtung zu einer großen Solidargemeinschaft erhalten bleibe, sagte Bätzing.

Bischof Kohlgraf: Weihnachten ist kein Märchen

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief dazu auf, Weihnachten als reales historisches Geschehen zu betrachten. "Der Evangelist Lukas erzählt kein Märchen, sondern er erzählt von einem Ereignis, das sich an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit zugetragen hat", sagte er bei der Christmette im Mainzer Dom.

"Gerade heute, in einer Zeit, in der Desinformationen und Fake News vermeintlich wahre Erzählungen in Umlauf bringen und gezielt Ängste oder andere Emotionen bedienen, gewinnt dieser Hinweis auf die historische Relevanz des Evangeliums eine besondere Bedeutung."

Auch am ersten Weihnachtsfeiertag predigte Kohlgraf im Mainzer Dom. Er forderte dazu auf, dem Leben zu vertrauen, weil es einen Sinn hat. Diesen Sinn erfahre der Mensch durch die Liebe, die ihm entgegengebracht wird und die er weitergeben kann, sagte er laut vorab verbreitetem Predigttext.

"Geliebte Menschen geben einander Sinn. Wer sich geliebt weiß, wird nie sagen können: Es ist alles schlecht, absurd und sinnlos", betonte Kohlgraf. Trotz der Erfahrung auch des Bösen, der Lüge, des Hasses und von Krankheit und Tod sei er überzeugt, "dass das Gute stärker ist als das Böse".

Bischof Gerber: Gottes Gnade schmilzt Eis

Der katholische Fuldaer Bischof Michael Gerber hat über die heilsame Kraft der Gnade Gottes gesprochen. Vor wenigen Wochen habe er im Wald eine fast zugeschneite Skulptur erblickt, nur die Köpfe von Maria und dem Jesuskind hätten herausgeschaut, berichtete Gerber in der Christmette im Fuldaer Dom. Dieser Moment habe ihn innerlich getroffen.

Im vergangenen Juni habe er seine Krebsdiagnose erhalten. Danach habe sich vieles angefühlt, als läge eine Eisschicht über seinem Leben. Doch der Moment im Schnee habe ihm viel von Weihnachten erzählt. "Ich erfahre mich als angeschaut von Jesus und von seiner Mutter Maria und das mitten in einer eisigen Landschaft", sagte Gerber. Die Krippenszene von Weihnachten mache deutlich: "Mensch, du bist geliebt und gewollt."

In seiner Predigt zum ersten Feiertag deutete Gerber Weihnachten als Fest der Menschwerdung Gottes und zugleich als Fest der Menschwerdung des Menschen. Dieser Prozess dauere ein Leben lang, sagte der Bischof laut Predigttest im Fuldaer Dom. Dem Zitat des US-amerikanischen Milliardärs Elon Musk vom März 2025, wonach die fundamentale Schwäche der westlichen Zivilisation die Empathie sei, widersprach er.

"Empathie ist im Licht von Weihnachten keine Schwäche, sondern die entscheidende Stärke des Menschen", betonte Gerber. Empathie bedeute, ein Leben lang nach einem möglichst unverstellten Zugang zu den eigenen Leidenschaften und Leidenserfahrungen zu suchen. Menschwerdung geschehe dort, wo sich Menschen wechselseitig wahrnehmen und ernst nehmen.

Kirchenpräsidentin Tietz: Gott ist da, auch in dunklen Zeiten

Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, erinnert die Menschen zur Weihnachtszeit an die Kraft der Hoffnung. "Unsere Zeit ist für viele Menschen dunkel und schwierig. Jetzt brauchen wir die Weihnachtsbotschaft ganz besonders: Gott kommt in unsere Welt", teilte sie zu Heiligabend mit. Gott sei da, auch in dunklen Zeiten.

Die Präsidentin der EKHN, der Landeskirche mit rund 1,3 Millionen Mitgliedern in Mittel- und Südhessen, dem Rhein-Main-Gebiet und Teilen von Rheinland-Pfalz, erklärte: "An Weihnachten feiern wir, dass es einen Grund zur Hoffnung gibt. Denn Gott ist Mensch geworden. Das hat vor 2.000 Jahren Licht in die Dunkelheit gebracht." Sie rief die Gläubigen dazu auf, das Hoffen wieder zu lernen.

Bischöfin Hofmann: Für Frieden und Liebe einstehen

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, erinnerte in ihrer Weihnachtsbotschaft an den "Ruf der Engel". Schon zu Jesu Geburt hätten sie in einer konfliktreichen Welt von Ehre für Gott und Frieden für die Menschen gesungen, erklärte Hofmann.

In ihrer Predigt zu Heiligabend ermutigte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck die Menschen dazu, sich von der Weihnachtsbotschaft berühren und verändern zu lassen. Mit Jesu Geburt beginne etwas Neues, ein anderes Miteinander, eine Haltung "radikaler Liebe", sagte Hofmann. Es gehe um "eine Sehnsucht nach Frieden, die nicht kleinzukriegen ist, trotz aller Kriege, trotz allen Unrechts in dieser Welt", so Hofmann mit Blick auf die weltweiten Krisenherde.

Etwa 687.000 evangelische Christinnen und Christen leben im Gebiet der EKKW, das sich überwiegend über Nord- und Osthessen erstreckt.

Nordrhein-Westfalen: Domschweizer führen Maskenmann aus Christvesper im Kölner Dom ab

Maskenmann stört Christmette im Kölner Dom | Kurzvideo | tn
Maskenmann stört Christmette im Kölner Dom | Kurzvideo | tn (© WDR)

Im Kölner Dom kam es gestern Nachmittag zu seltsamen Szenen: Ein Maskenmann störte die Christvesper und wurde abgeführt.

Mit seiner goldenen Maske und dem schwarzen Umhang erinnert der Unbekannte an eine Figur aus Star Wars. Ein Video bei Instagram zeigt, wie er von den Domschweizern zum Ausgang des Kölner Doms geführt wird. Zuvor soll er auch einen Tanz aufgeführt haben.

Die Christvesper läuft weiter

Die Domschweizer sind Ordnungshüter - sie sorgen für Ruhe und Ordnung im Dom. Während die rot gekleideten Domschweizer die komplett vermummte Person mit Plüschohren eskortieren, ruft diese: "Fass mich nicht an. Wohin denn? Rechts oder links?" Der Domschweizer sagt: "Raus." Die Predigt läuft währenddessen einfach weiter.

Auh im Domradio hört man den Maskenmann rufen

Die Rufe des Maskenmannes sind auch im Livestream des Gottesdienstes auf dem YouTube-Kanal des Domradios zu hören (ca. bei 8 Minuten 37 Sekunden). Sehen kann man den Mann aber nicht. Die Kamera filmt nur Domdechant Robert Kleine. Der spricht in seiner Predigt darüber, was es bedeutet, dass Gott als Kind in die Welt kommt.

Der Kölner Dom war zu diesem Zeitpunkt gut gefüllt. Tausende Menschen lauschten der sogenannten Christvesper am Nachmittag des Heiligen Abends.

Polizei bestätigt Vorfall

Die Kölner Polizei bestätigte, dass es einen solchen Vorfall gab. Eine Strafanzeige liege bisher nicht vor.

Unsere Quellen:

Rheinland-Pfalz: Feuer an Heiligabend: Weihnachtsbaum setzt Wohnhaus in Flammen

(Symbolbild) Blaulicht auf einem Feuerwehrauto. In Mainz-Weisenau hat ein brennender Weihnachtsbaum an Heiligabend ein Wohnhaus zerstört.
(Symbolbild) Blaulicht auf einem Feuerwehrauto. In Mainz-Weisenau hat ein brennender Weihnachtsbaum an Heiligabend ein Wohnhaus zerstört. (© dpa Bildfunk, Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn)

Ein brennender Weihnachtsbaum hat am Heiligabend ein Reihenendhaus in Mainz-Weisenau unbewohnbar gemacht. Verletzt wurde niemand.

Ein brennender Weihnachtsbaum hat am Heiligabend ein Reihenendhaus in Mainz-Weisenau unbewohnbar gemacht. Verletzt wurde niemand.

Nach Angaben der Feuerwehr versuchte ein Bewohner zunächst noch, das Feuer selbst zu löschen. Weil die Flammen sich zu schnell ausbreiteten, musste er den Versuch aber wieder abbrechen. Gegen 20:30 Uhr rückten die Einsatzkräfte an.

Bewohner blieben unverletzt - Katze in Tierklinik

Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte sich das Feuer bereits fast über das gesamte Erdgeschoss ausgebreitet. Der Rauch zog zudem in die oberen Stockwerke. Insgesamt waren fünf Menschen und eine Katze von dem Brand betroffen. Alle Bewohner konnten das Haus eigenständig und unverletzt verlassen. Die Katze wurde vorsorglich in eine Tierklinik gebracht.

Brand an Heiligabend: Haus nicht mehr bewohnbar

Die Feuerwehr setzte mehrere Trupps unter Atemschutz ein. Während ein Trupp im Erdgeschoss löschte, kontrollierte ein weiterer die oberen Etagen. In dem betroffenen Zimmer rissen die Einsatzkräfte Teile der Decke auf, um auszuschließen, dass sich das Feuer noch weiter verbreitet. Anschließend wurde das Gebäude mit einem Hochdrucklüfter belüftet. Das angrenzende Nachbarhaus wurde kontrolliert, es kam nicht zu Schaden.

Feuer nach 20 Minuten gelöscht

Das Feuer konnte nach etwa 20 Minuten als gelöscht gemeldet werden. Der gesamte Einsatz dauerte rund eineinhalb Stunden. Im Einsatz waren 24 Einsatzkräfte der Feuerwehr Mainz, vier Kräfte des Rettungsdienstes, zwei Polizeibeamte sowie ein Mitarbeiter der Mainzer Mobilität.

Die Betroffenen kamen bei Verwandten unter. Das Haus ist derzeit nicht bewohnbar.

Saarland: Internationales Jugendhandball-Turnier beginnt am Samstag in Merzig

Ein Handballspieler hält den Ball in der Hand.
Ein Handballspieler hält den Ball in der Hand. (© IMAGO / Eibner)

Zwischen den Feiertagen gehört die sportliche Bühne im Saarland traditionell dem Handball-Nachwuchs. Seit knapp vier Jahrzehnten trifft er sich zu einem der größten Jugendhandball-Turniere Europas in Merzig. Am Samstag geht es los.

Von Samstag bis Montag findet in der Thielsparkhalle in Merzig wieder das internationale Jugend-Handballturnier statt. Nach Veranstalterangaben ist es die 37. Ausgabe des Turniers für Nachwuchsteams.

Erneut nehmen eine Saar-Auswahl und ein deutsches Team teil. Beide spielen in Gruppe A, der außerdem Serbien und Portugal angehören. In Gruppe B befinden sich Slowenien, Island, die Niederlande und Österreich.

Saar-Auswahl trifft am Samstag auf Portugal

Slowenien und Island eröffnen das Turnier am Samstag um 15.00 Uhr. Titelverteidiger Deutschland spielt um 16.20 gegen Serbien, die Niederlande um 17.40 Uhr gegen Österreich. Die saarländische Auswahl trifft um 19.00 Uhr auf Portugal.

Die Halbfinal-, Final- und Platzierungsspiele findet am Montag statt. Alle Begegnungen und Ergebnisse sind im Saartext https://saartext.de/217 nachzulesen.

Das Turnier gilt als "kleine Europameisterschaft" im Jugendhandball.

Sachsen-Anhalt: Zahnarztpraxis Wernigerode schließt: Patienten bedanken sich zum Abschied

Thomas Schramm, Karl-Ludwig Manger
Thomas Schramm, Karl-Ludwig Manger (© MDR/Carsten Reuss)

Die Zahnärzte in Sachsen-Anhalt werden immer älter. Die Folge: Immer mehr Zahnarztpraxen schließen, und immer öfter für immer, weil keine Nachfolger gefunden werden. Auch in Wernigerode schloss jetzt eine Praxis für immer.

An diesem Morgen ist alles anders. Zahnarzt Karl-Ludwig Manger hat sich nur sehr wenige Patienten in die Sprechstunde bestellt. Trotzdem herrscht ein ständiges Kommen und Gehen in seiner Praxis in Wernigerode. Der Mediziner hält seine letzte offizielle Sprechstunde ab. Da ist es vielen seiner Patienten ein Bedürfnis, ihm Danke zu sagen.

Kristin Schwabe zum Beispiel übergibt ein kleines Geschenktütchen, gefüllt mit Honiggläsern. "Ich bin 25 Jahre lang hier Patientin und da wollte ich meine Wertschätzung rüberbringen", sagt sie. Die ganze Familie sei bei Herrn Manger in Behandlung. Sie finde es sehr schade, dass jetzt Schluss sei.

Letzte Sprechstunde mit vielen Abschiedsgesten

Schornsteinfeger Thomas Schramm ist sogar in seiner Berufsbekleidung erschienen. Er wolle seinem langjährigen Zahnarzt ein wenig Glück mit auf den Weg geben, sagt er schmunzelnd.

Jouline Müller, 18 Jahre alt und ihre Mutter Mandy Gebhardt haben sogar eine Urkunde gebastelt. Darauf steht: "Für herausragende Leistungen in den Disziplinen Geduld, Präzision und Humor trotz Montagmorgen". Sie seien Angstpatienten, erklärt Mandy Gebhardt. Zahnarzt Manger habe unendliche Geduld gehabt. "So einen finden wir so schnell nicht wieder", ist sie sicher.

Praxis schließt nach erfolgloser Nachfolgersuche

Karl-Ludwig Manger betreibt seine Zahnarzt-Praxis seit 1992, und ist damit so etwas wie ein Urgestein in Wernigerode. Seine Patienten sind zumeist seit Jahrzehnten bei ihm. Doch jetzt verabschiedet sich der 69-Jährige in den Ruhestand und mit ihm auch seine Praxis.

Nach fünf Jahren intensiver aber vergeblicher Suche nach einem Nachfolger müsse er die Praxis nun endgültig schließen, erklärt der Mediziner. Bis Ende Februar werde sie auch ausgeräumt, denn dann ende der Mietvertrag.

Zahnarzt Manger in Wernigerode ist kein Einzelfall. Immer öfter finden Zahnärzte keine Nachfolger. Seit Jahre sinkt deswegen die Zahl der Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt. Laut Kassenzahnärztlicher Vereinigung Sachsen-Anhalt schlossen im Jahr 2024 in Sachsen-Anhalt 36 Zahnarztpraxen mangels Nachfolge.

Immer mehr Zahnarztpraxen geben auf

In diesem Jahr schlossen landesweit schon 64 Zahnarztpraxen. Allein im Landkreis Harz, in dem Wernigerode liegt, waren es 13. Geht das so weiter, gibt es im Jahr 2030, also in fünf Jahren, rund 500 Zahnarztpraxen weniger. Dann wäre die Zahnarztversorgung für eine halbe Million Einwohner gefährdet.

Karl-Ludwig Manger erinnert sich in diesem Zusammenhang an schon vor Jahrzehnten geführte Diskussionen. Er habe mal gegenüber Ärztefunktionären eine Ärztelenkung, wie sie zu DDR-Zeiten üblich war, ins Spiel gebracht. Damals sei er belächelt worden. Man habe keinen Sozialismus mehr, und jeder sei frei in seinen Entscheidungen, habe man ihm entgegnet.

Land setzt auf Stipendien und Landzahnarztquote

Heute wird die Sache ernster genommen, und in gewisser Weise wird wieder "gelenkt", jedenfalls teilweise. Land und Kassenzahnärztliche Vereinigung fördern das Studium im Ausland, zum Beispiel an der Universität Pécs in Ungarn im Rahmen eines Kooperationsabkommens. Zum Wintersemester 2025/26 begann bereits der vierte Jahrgang mit 19 Stipendiatinnen und Stipendiaten. Erstmals beteiligt sich auch das Land Sachsen-Anhalt an der Finanzierung.

Außerdem wurden im Herbst die ersten Zahnmedizinstudienplätze an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Rahmen der Landzahnarztquote vergeben – ohne Numerus Clausus, dafür mit der Verpflichtung, nach Abschluss des Studiums und einer zweijährigen Vorbereitungszeit für mindestens zehn Jahre in Sachsen-Anhalts zu bleiben und dort zu arbeiten, da ein besonderer Versorgungsbedarf besteht.

Patienten müssen neue Praxen finden

Karl Ludwig Manger findet das gut, doch sei das der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, wenn eine einstellige Zahl zusätzlicher Absolventen käme, bei rund 700 Zahnärzten, die fehlen würden. Den fast 2.500 Patienten von Karl-Ludwig Manger in Wernigerode nutzt das außerdem im Moment wenig. Diese müssen sich jetzt um einen neuen Zahnarzt kümmern.

Manger ist das alles nicht gleichgültig. Es sei für ihn beklemmend, zu sehen, wie seine Patienten nun auf die Suche gehen müssen nach einem neuen Zahnarzt. Er wisse von Berufskollegen, die trotz voller Wartezimmer Patienten von ihm aufgenommen hätten. Im neuen Jahr wolle er die Runde machen und sich bei diesen bedanken.

Wenigstens seine drei Mitarbeiterinnen haben neue Arbeitsstellen gefunden. Bis all seine Patienten neue Zahnärzte ihres Vertrauens gefunden haben, wird es allerdings eine Weile dauern.

Hamburg: Feuer auf Museumsschiff "Mare Frisium" in der Hafencity

An Bord der "Mare Frisium" hat es gebrannt.
An Bord der "Mare Frisium" hat es gebrannt. (© Screenshot)

Einsatz für die Feuerwehr am frühen ersten Weihnachtstag im Hamburger Hafen: An Bord des mehr als 100 Jahre alten Dreimasters "Mare Frisium" war ein Feuer ausgebrochen.

Aus dem Ruderhaus des 50 Meter langen Seglers am Sandtorkai in der Hafencity stieg dichter, schwarzer Rauch auf. Die kurz nach Mitternacht alarmierten Einsatzkräfte löschten die Flammen vom Ufer aus, die angerückten Löschboote wurden nicht gebraucht. Verletzte gab es nicht, das Ausmaß der Schäden ist noch unklar.

Feuerwehr: Kabelbrand war die Ursache

Zum Zeitpunkt des Brandes war laut Feuerwehr niemand an Bord des Museumsschiffs, das heute vor allem als Eventlocation genutzt wird. Laut Feuerwehr war ein Kabelbrand Ursache für die Rauchentwicklung.

Mecklenburg-Vorpommern: Neubrandenburg: Neue und modernere Wohnungen geplant

Luftaufnahme zeigt Wohnhäuser in Neubrandenburg.
Luftaufnahme zeigt Wohnhäuser in Neubrandenburg. (© Screenshot)

Die Wohnungsgesellschaft Neuwoba will in Neubrandenburg neue Wohnungen bauen und kündigt auch Modernisierungen an.

Die Wohnungsgenossenschaft "Neuwoba" in Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) plant für 2026 Investitionen von rund 30 Millionen Euro. Mit dem Geld soll unter anderem der Neubau von 98 Wohnungen in der Oststadt finanziert werden. Das teilte Neuwoba-Geschäftsführer Gansewig mit. 2027 sollen sie bezugsfertig sein. Zusätzlich sind umfangreiche Modernisierungen geplant: Am Ponyweg werden Balkone nachgerüstet, in der Nordstadt neue Heizungen installiert und auf dem Datzeberg neue Bäder eingebaut. Mit etwa 9.000 Mietern ist die "Neuwoba" nach der "Neuwoges" der zweitgrößte Vermieter in Neubrandenburg.

Niedersachsen: 68-Jährige fährt in Osnabrück zehn Kilometer als Falschfahrerin

Das Leuchtband eines Streifenwagens warnt vor einem Stau.
Das Leuchtband eines Streifenwagens warnt vor einem Stau. (© Julius Matuschik)

Eine 68-jährige Frau ist bei Osnabrück rund zehn Kilometer als Falschfahrerin auf der A33 unterwegs gewesen. Im Feierabendverkehr kam es zu mehreren gefährlichen Situationen und einem Unfall, bevor die Polizei den Wagen auf der Autobahn stoppte und den Führerschein sicherstellte.

Am Montagabend gegen 17.30 Uhr hatten mehrere Autofahrer per Notruf gemeldet, dass ein Fahrzeug auf der Autobahn in Richtung Diepholz entgegen der Fahrtrichtung fuhr. Das teilte die Polizei am Dienstagmorgen mit. Mitten im Feierabendverkehr kam es deshalb zu mehreren gefährlichen Situationen und Beinaheunfällen. Um die 68-jährige Fahrerin zu stoppen, hielt die Polizei kurzzeitig den Verkehr zwischen dem Südkreuz und der Anschlussstelle Osnabrück-Fledder an. Die Beamten leiteten die Frau anschließend von der Autobahn. Während der Falschfahrt musste ein Autofahrer ausweichen und prallte gegen eine Schutzplanke. Er wurde leicht verletzt. Ein Zusammenstoß mit dem entgegenkommenden Wagen blieb aus.

Nach Falschfahrt auf A33: Polizei beschlagnahmt Führerschein

Bei der Kontrolle der 68-Jährigen gab es laut Polizei Hinweise auf eine mögliche Einschränkung ihrer Fahrtüchtigkeit. Ein Alkoholtest fiel allerdings negativ aus. Die Frau erklärte den Angaben zufolge, sie sei an der Anschlussstelle Belm-Ost falsch auf die Autobahn gefahren und habe keinen Weg gesehen, diese wieder zu verlassen. Ihr Führerschein wurde sichergestellt, außerdem wurde eine Blutprobe entnommen. Die Ermittlungen dauern an. Zeuginnen und Zeugen sowie mögliche weitere Geschädigte werden gebeten, sich beim Zentralen Verkehrsdienst der Polizei Osnabrück unter der Telefonnummer (0541) 327 25 33 zu melden.

Schleswig-Holstein: Schleswig-Holstein aktuell: Nachrichten im Überblick

Grafik: Eine Sprechblase, in der die Kontur des Landes Schleswig-Holstein abgebildet ist.
Grafik: Eine Sprechblase, in der die Kontur des Landes Schleswig-Holstein abgebildet ist. (© NDR)

Nachrichten aus Schleswig-Holstein vom 25. Dezember 2025 - kompakt und aktuell im Newsblog von NDR SH: Lesen Sie hier im Überblick, was im Land passiert und noch wichtig wird.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hasselberg: Feuer in Obdachlosenunterkunft
  • Weniger Blutspenden: DRK bietet Sondertermine zwischen den Jahren an
  • Witzeeze: Mensch stirbt bei Feuer am ersten Weihnachtstag
  • Weihnachtsmärkte im Norden gut besucht
  • Warnung vor "Jahrzehnt der Einsamkeit"
  • SH zahlt Schutzwesten für Gerichtsvollzieher
  • Das Wetter in Schleswig-Holstein

14:19 Uhr - Hasselberg: Feuer in Obdachlosenunterkunft

In Hasselberg (Kreis Schleswig-Flensburg) hat es am Donnerstagmorgen einen größeren Feuerwehreinsatz gegeben. In einer Obdachlosenunterkunft war dort laut Feuerwehr ein Brand ausgebrochen. Etwa 60 Einsatzkräfte waren vor Ort, inzwischen ist der Brand gelöscht. Ein Mann kam vorsorglich ins Krankenhaus. Der Sachschaden liegt nach erster Einschätzung der Polizei bei etwa 100.000 Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt, warum das Feuer ausbrach. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 14:00 Uhr

13:02 Uhr - Weniger Blutspenden: DRK bietet Sondertermine zwischen den Jahren an

Weil die Blutspenden um die Feiertage zurückgehen, bietet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Sondertermine an. Allein in Schleswig-Holstein sind laut DRK-Blutspendedienst Nord-Ost jeden Tag mehrere hundert Blutspenden nötig, um die Versorgung stabil halten zu können. Gründe dafür, dass es zum Ende des Jahres weniger Blutspenden gibt seien Weihnachtsstress, die Urlaubszeit oder auch Erkältungen, sagt Susanne von Rabenau, Pressesprecherin des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost. Aus diesem Grund werden am 26. und 27. Dezember sowie am 3. Januar zusätzlich zu den regulären Spendeterminen an einigen Orten Sonderblutspendetermine angeboten. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 13:00 Uhr

13:01 Uhr - Witzeeze: Mann stirbt bei Feuer am ersten Weihnachtstag

Bei einem Feuer in Witzeeze (Kreis Herzogtum Lauenburg) ist am Morgen des ersten Weihnachtstages ein Mann ums Leben gekommen. Nach Angaben der Feuerwehr konnte er das Haus nicht mehr rechtzeitig verlassen, da offenbar sein Schlüssel im Schloss abgebrochen war. Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden später menschliche Überreste in dem brennenden Gebäude, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Bewohner handelt, so die Polizei. Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt zur Brandursache. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 13:00 Uhr

11:12 Uhr - Weihnachtsmärkte im Norden gut besucht

Die Weihnachtsmärkte im Norden waren in diesem Jahr offenbar gut besucht. Der Schaustellerverband zieht eine positive Bilanz. Die Veranstalter in Kiel und Flensburg schätzen, dass es etwas mehr Besucher waren als im Vorjahr. In Lübeck läuft der Weihnachtsmarkt noch bis zum Jahresende. Bisher waren die Organisatoren dort aber schon zufrieden, sie schätzen, dass es am Ende wieder bis zu 2 Millionen Besucher gewesen sein werden. Die Händler der Weihnachtsmärkte im Norden sind - laut Schaustellerverband - in diesem Jahr vor allem mit ihrem Umsatz bei Wurst und Glühwein zufrieden. Kunsthandwerk verkaufte sich in diesem Jahr demnach nicht so gut. Laut einigen Verkäufern verlagert sich auch hier der Kauf in die Onlinewelt. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 11:00 Uhr

11:11 Uhr - Warnung vor "Jahrzehnt der Einsamkeit"

Der Städte- und Gemeindebund warnt vor einem "Jahrzehnt der Einsamkeit". Der Einsatz gegen Einsamkeit dürfe nicht am Geld scheitern, sagte Hauptgeschäftsführer Berghegger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er forderte eine deutlich bessere Finanzausstattung der Kommunen und einen 500 Millionen Euro schweren Fonds von Bund und Ländern. Mit dem Geld solle unter anderem dafür gesorgt werden, dass Begegnungsorte wie Bibliotheken und Volkshochschulen länger geöffnet haben können. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 10:00 Uhr

10:43 Uhr - SH zahlt Schutzwesten für Gerichtsvollzieher

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein übernimmt künftig die kompletten Kosten für Schutzwesten von Gerichtsvollziehern. Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) sagte, damit reagiere die Landesregierung auf eine Bitte des entsprechenden Berufsverbandes. In den vergangenen Jahren hatte das Land die Kosten nur zur Hälfte übernommen. Erst vor ein paar Wochen wurde ein Gerichtsvollzieher im Saarland mit einem Messer getötet. Der Mann sollte eine Zwangsräumung durchführen. In Schleswig-Holstein gibt es etwa 130 Gerichtsvollzieher. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 10:00 Uhr

10:10 Uhr - Das Wetter in Schleswig-Holstein: Frost, aber weiter kein Schnee

In Schleswig-Holstein beginnt der erste Weihnachtstag vielerorts mit frostigem, sonnigem Winterwetter. Nur im Norden ziehen zeitweise Wolkenfelder durch. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) werden tagsüber bis zu zwei Grad erreicht, auf den Nordseeinseln bis zu vier Grad. An den Küsten weht ein mäßiger Ostwind, auf Helgoland treten anfangs noch starke Böen auf. In der Nacht gibt es wieder Frost und es muss mit Glätte gerechnet werden. Am zweiten Weihnachtstag ziehen von Nordosten beziehungsweise von der Elbe her zunehmend Wolken auf, es bleibt aber meist trocken. Die Temperaturen steigen langsam an und erreichen je nach Region zwischen ein und vier Grad, auf den Inseln auch etwas mehr. | NDR Schleswig-Holstein 25.12.2025 10:00 Uhr